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„Die Kombination aus Anbau und Unternehmertum ist das Beste“

Ein Interview mit Jorg van der Kaaij über Kaaij Kwekerij

Als Jorg van der Kaaij (17) in Berlikum, Friesland, geboren wurde, hatten sein Vater Theo und sein Onkel Arjan vor einigen Jahren den Familienbetrieb übernommen. Jörgs Urgroßvater begann in den 1930er Jahren mit dem Weinanbau in Westland. Nach diversen Veränderungen, unter anderem beim Anbau von Strauchtomaten, übernahmen Ende der 1990er Jahre seine Enkel den Betrieb. Im Jahr 2000 zog Kaaij Kwekerij nach Friesland. Seitdem ist das Unternehmen stark gewachsen. Das Unternehmen wuchs von 1,5 Hektar Gewächshausland auf etwa 24 Hektar. Wir treffen Jörg am Eingang des Kindergartens. Große Lager und Gewächshäuser voller Tomaten erheben sich links und rechts der asphaltierten Straße; alle Teil von Kaaij Kwekerij.

Stetiges Wachstum

Kaaij Kwekerij hat 20 Hektar Tomaten, die anderen 4 Hektar sind Spargel. „Als ein Nachbar bankrott ging, übernahmen wir seine Gewächshäuser. Diese waren jedoch für Paprika geeignet, nicht für Tomaten. Damals lief es mit der Paprika nicht so gut, also entschied man sich, mit dem Spargelanbau zu beginnen. Unsere Haupternte besteht jedoch aus Strauchtomaten.“

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Wir konnten alle paar Jahre einen Schritt machen, um das Geschäft zu erweitern.
Jorg van der Kaaij

Spaß am Unternehmertum

Jörg arbeitet jeden Samstag in der Firma. „Eigentlich ist im Gewächshaus noch alles Handarbeit. Absenken der Pflanzen, Beschneiden, Blattschneiden, Schneiden und natürlich das Schneiden der Tomaten selbst. Wir arbeiten mit einem Unternehmen unter anderem an der Robotisierung von Schneidearbeiten, aber das ist nicht so einfach, weil jede Tomatenpflanze anders wächst.“

Drei Tage die Woche besucht Jörg die Berufsausbildung Pflanzenbau im rund 100 Kilometer entfernten Hoorn. „Das ist ein ziemlicher Ritt, deshalb habe ich mir mein Praktikum näher an meinem Wohnort gesucht, nämlich beim Nachbarn“, schmunzelt Jörg. Nach seiner Ausbildung will Jörg weiter studieren, am liebsten Betriebswirtschaftslehre.

„Mein Vater arbeitet 7 Tage die Woche im Gewächshaus und meine Mutter kümmert sich um die Verwaltung des Unternehmens. Zusammenarbeit war Teil der Erziehung und jetzt bin ich ein bisschen mehr in das Unternehmen eingebunden. Ich habe große Bewunderung für meinen Vater und meinen Onkel.

Nachhaltige Energie und eine neue Generation

Wie bei vielen Züchtern ist Energie derzeit ein heißes Thema bei Kaaij Kwekerij. „Wir haben unser Gas langfristig eingekauft, arbeiten aber daran, unseren Anbau nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Letztlich geht es darum, möglichst viel Ertrag pro Quadratmeter zu erzielen. Vor einigen Jahren haben wir in 10 Hektar LED-Beleuchtung investiert und einen Heizkessel durch eine KWK-Anlage (Kraft-Wärme-Kopplung) ersetzt. Vielleicht installieren wir in Zukunft noch einen, vielleicht einen, der mit Wasserstoff betrieben wird.

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Ubernehmen

Jörg will ins Unternehmen einsteigen, das steht fest. Mein Vater ist jetzt 51 Jahre alt, also wird es noch eine Weile dauern, bis er aufhört. Die Firma gehört natürlich auch meinem Onkel, der erst 46 Jahre alt ist. Seine Tochter und meine Schwester bilden zusammen mit mir die 4. Generation in diesem Familienunternehmen. Sie wollen das Unternehmen aber vorerst nicht übernehmen, daher bin ich im Moment der einzige Kandidat. Ich möchte aber erstmal viele Erfahrungen sammeln.