„SIG&F ist ein heißes Thema im Sektor“
Jules van Melick und Jorn Ewalts über die Umsetzung von SIG&F
GMO heißt in den Niederlanden heute SIG&F, das wird vielen nicht entgangen sein. Diese Förderung ist dazu gedacht, Erzeugerorganisationen dabei zu helfen, marktorientierter und nachhaltiger zu produzieren, und es gibt viel über diese Förderung zu erzählen. In einer Serie von drei Artikeln beleuchten wir zunächst die Ursprünge und den Hintergrund von SIG&F, danach die operative Seite und schließlich die Erfahrungen eines Erzeugers. Dies ist der zweite Teil, in dem uns die Financial Controller Jules van Melick und Jorn Ewalts Einblick in die Umsetzung von SIG&F bei ZON gewähren.
Als Jules van Melick vor einigen Jahren bei ZON zu arbeiten begann, hatte er natürlich schon einmal von GMO – heute SIG&F – gehört, aber er hätte sich nicht gedacht, dass SIG&F sein Spezialgebiet werden würde. „Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich viele Gespräche mit nahezu allen Abteilungen bei ZON, aber auch mit unseren Erzeugern und Lieferanten führe. Gemeinsam analysieren wir die Entwicklungen auf dem Markt und die Möglichkeiten und Chancen, die dort für jeden einzelnen warten. Mir gefällt es, mich auf den Kontakt mit allen Beteiligten zu konzentrieren und herauszufinden, welche Investitionen für ZON möglich sind.“
Ewalts wurde im Vorjahr eingestellt, als ZON speziell nach einem Financial Controller suchte, Jorn der sich auf SIG&F konzentrieren sollte. „Da ich früher im Bereich Wirtschaftsprüfung tätig war, habe ich schon öfter Förderanträge beurteilt und daher ein Gefühl für solche Aufgaben. Ich weiß, was alles nötig ist, um einen Bestätigungsvermerk vom Wirtschaftsprüfer zu bekommen. Ich kenne also diese Seite der Geschichte, wodurch Jules und ich einander gut ergänzen.“
„Ich führe viele Gespräche mit Erzeugern und Lieferanten, um gemeinsam die Entwicklungen, Möglichkeiten und Chancen auf dem Markt zu analysieren“
Jules van Melick und Jorn Ewalts haben viel von ihren Vorgängern, darunter Hans Kerstjens und Mirella van Brink, die sich bei ZON zuvor mit dieser Förderung beschäftigt haben, gelernt. Mittlerweile bilden die beiden Herren das SIG&F-Team von ZON. „Wir bekommen natürlich immer noch Unterstützung von unseren Kollegen, aber die meisten Aufgaben wurden nun uns beiden übertragen.“ Jules van Melick ist für den Kontakt zwischen ZON, Erzeugern und Lieferanten, die Feststellung von Investitionsmöglichkeiten sowie die Ausarbeitung und Umsetzung des operationellen Programms, etwa Vorschläge für Aufträge für neue Investitionsprojekte, zuständig. Jorn Ewalts stellt Berechnungen unter anderem für förderungsfähige Personalkosten sowie zur Vorbereitung und Erstellung der Jahresabrechnung von SIG&F an und unterhält Kontakte mit dem Wirtschaftsprüfer, der niederländischen Behörde RVO und anderen Kontrollinstanzen.
„SIG&F ist derzeit ein heißes Thema in unserem Sektor.“ Die Förderung ermöglicht es ZON, Automatisierung, Innovationen und Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben. Bei der Umstellung von GMO auf SIG&F wurde der Schwerpunkt noch mehr auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Grund hierfür ist, dass Brüssel ausdrücklich die CO2-Emissionen in Europa senken möchte.
Die Förderung gilt nur für Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die derzeit noch nicht gesetzlich vorgeschrieben sind. Seit 2023 ist in den Niederlanden die Energiesparpflicht für Gewächshausbetriebe in Kraft. „Einige Maßnahmen werden damit ab 2025 aus dem SIG&F-Programm verschwinden. Es ist in diesem Jahr also besonders wichtig für ZON, sich anzusehen, welche Investitionen wir in diesem Jahr noch machen können, bevor sie aus SIG&F verschwinden. Wir kommunizieren dies auch an unsere Erzeuger, die Verantwortung für die Umsetzung liegt schließlich bei der gesamten Organisation.“
Damit eine Förderung für eine neue Nachhaltigkeitsinvestition genehmigt wird, muss ZON alles Mögliche nachweisen. „Wenn man eine neue Anlage installieren möchte, muss man zum Beispiel eine Einsparung von 15 % gegenüber der alten Anlage nachweisen können. Dies muss rechnerisch anhand einer Einsparungsberechnung nachgewiesen werden. Zudem wird alles rund um die Investition genau in unserer Verwaltung archiviert, dies macht es zu einer großen Herausforderung, diesen Prozess zu beherrschen und unter Kontrolle zu behalten. Wir dokumentieren, welcher Pflanzenschutz verwendet wird, und archivieren alle Angebote, Rechnungen, Lieferscheine, Zertifikate und Kontrollen. Jede Investition ist so eigentlich ein Projekt für sich. Es ist viel Arbeit, aber man weiß, wofür man es macht. Die erfolgreiche Fertigstellung einer neuen Photovoltaikanlage oder Energieanlage bringt jedes Mal wieder große Erfüllung.“
„Jede Investition ist eigentlich ein Projekt für sich. Es ist viel Arbeit, aber es bringt auch große Erfüllung“
„Das Schöne ist, dass ZON als finanziell gesundes Unternehmen in der Lage ist, auch seine Mitglieder bei der Beteiligung daran durch Finanzierungsmöglichkeiten zu unterstützen. So wird die Hemmschwelle für den Einstieg für die Erzeuger niedriger. Es gibt mehrere für SIG&F anerkannte Erzeugerorganisationen, aber ZON ist mit diesem Finanzierungsprogramm einzigartig. Dadurch machen wir das SIG&F-Programm für unsere gesamte Organisation niederschwellig. ZON führt Regie über seine Investitionsprojekte, aber wir glauben, dass wir dies am besten in Absprache mit den Erzeugern umsetzen können, deshalb sind wir schließlich eine Erzeugerorganisation. So kann ZON gemeinsam mit seinen Mitgliedern einen großen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und zu einer marktorientierteren Produktion von Obst und Gemüse machen.“
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